Alternativen zu Hauen, Beißen, Schubsen – 3 wirksame Wege für Kinder

Kind haut, beißt oder schubst? Hier sind 3 wirksame Alternativen, die Kindern helfen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen – mit Beispielen und Mini-Geschichte.

Kathinka Kobale

8/15/20253 min read

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Alternativen zu Hauen, Beißen, Schubsen – 3 wirksame Wege für Kinder


Fast jedes Kind haut, beißt oder schubst irgendwann – oft aus Wut, Frust oder Überforderung. Für Eltern ist das herausfordernd und manchmal verletzend. Doch gute Nachrichten: Diese Reaktionen sind in vielen Entwicklungsphasen normal. Kinder handeln oft impulsiv, weil sie ihre Gefühle noch nicht anders ausdrücken können.
In diesem Artikel zeige ich dir 3 wirksame Alternativen, die deinem Kind helfen, Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen – und dir mehr Gelassenheit geben.

Falls du wissen möchtest, wie du in solchen Momenten ruhig bleiben kannst, findest du hier 7 praxiserprobte Tipps.

1. Verbale Alternativen – Worte statt Hände benutzen

Warum es hilft:
Sprache ist ein Schlüssel, um Konflikte friedlich zu lösen. Viele Kinder wissen schlicht nicht, was sie sagen könnten. Wenn wir ihnen konkrete Formulierungen anbieten, fällt es leichter, im Moment darauf zurückzugreifen.

So kannst du es üben:

  • Spiele Rollenspiele mit Kuscheltieren oder Puppen.

  • Sprecht im Alltag über Beispiele: „Was könntest du sagen, wenn jemand dein Spielzeug nimmt?“

  • Wiederhole diese Sätze immer wieder, bis sie sitzen.

Beispielsätze für Kinder:

  • „Stopp!“

  • „Ich mag das nicht!“

  • „Bitte hör auf!“

  • „Ich will das auch haben.“

  • „Kannst du mir das geben, wenn du fertig bist?“

2. Selbstregulation – Erst runterfahren, dann handeln

Warum es hilft:
Wenn Kinder sehr wütend sind, ist ihr Gehirn im Alarmmodus – logisches Denken ist kaum möglich. Erst wenn sie ruhiger werden, können sie überhaupt zuhören oder Alternativen anwenden.

So kannst du es üben:

  • Baut „Beruhigungsrituale“ in den Alltag ein (z. B. Kuschelkissen, Atemübung).

  • Übt die Techniken in ruhigen Momenten – nicht erst in der Wutphase.

  • Macht daraus kleine Spiele („Wer kann am längsten wie ein Baum stillstehen?“).

Beispiele für Selbstregulations-Strategien:

  • drei tiefe Atemzüge nehmen

  • langsam bis fünf zählen

  • sich umdrehen und kurz Abstand nehmen

  • sich auf ein Lieblingskissen setzen

3. Hilfe holen – Unterstützung statt Angriff

Warum es hilft:
Manche Kinder brauchen in Konflikten noch die Unterstützung eines Erwachsenen. Wenn sie lernen, Hilfe zu holen, statt körperlich zu reagieren, können Konflikte schneller gelöst werden.

So kannst du es üben:

  • Besprecht, bei wem das Kind Hilfe holen kann (Mama, Papa, Erzieher:in, Betreuer:in).

  • Spielt Situationen durch, in denen ein Kuscheltier „Hilfe braucht“.

  • Lobe dein Kind, wenn es Hilfe holt, anstatt zuzuhauen.

Beispielsätze für Kinder:

  • „Mama/Papa, er hat mich geschubst.“

  • „Kannst du mir helfen?“

  • „Wir brauchen jemanden, der uns hilft.“

Mini-Geschichte: Der kleine Biber lernt Stopp sagen

Der kleine Biber spielt am Fluss mit seiner Freundin Mia. Plötzlich will Mia das Stöckchen nicht hergeben, mit dem der Biber gerade spielt. Der Biber wird wütend, seine Hände wollen schon schubsen – doch da erinnert er sich: „Ich kann auch Stopp sagen.“
Er atmet tief ein und ruft: „Stopp, ich will noch damit spielen!“
Mia schaut ihn an, überlegt kurz und sagt: „Okay, danach bin ich dran.“
Beide spielen weiter – und der kleine Biber ist stolz, dass er eine Lösung gefunden hat.

(Eltern-Tipp: Diese Geschichte kannst du mit Handpuppen oder Kuscheltieren nachspielen, um die Alternativen lebendig zu üben.)

Fazit & Empfehlung
Hauen, Beißen und Schubsen sind oft Ausdruck von Gefühlen, die Kinder noch nicht in Worte fassen können. Mit klaren Alternativen, Übung und Geduld lernen sie Schritt für Schritt, friedlicher zu reagieren.

📩 Falls du dir Unterstützung wünschst, begleite ich dich gern dabei, individuelle Lösungen für dich und dein Kind zu finden – melde dich hier zu meinem Elterncoaching.

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